China hat zum Abschluss zweitägiger Militärgespräche mit den USA seine Haltung im Umgang mit Taiwan bekräftigt. Chinesische Armeevertreter hätten bei ihrem Treffen mit US-Militärangehörigen in Washington betont, dass die chinesische Regierung in dieser Frage "niemals Kompromisse eingehen oder zurückweichen werde", teilte das chinesische Verteidigungsministerium mit. Sie riefen die Regierung in Washington demnach auf, "die Aufrüstung Taiwans einzustellen und sich jeder Unabhängigkeit Taiwans entgegenzustellen".

Die US-Seite betonte ihrerseits, wie wichtig es sei, "offene Kommunikationslinien zwischen den Streitkräften aufrechtzuerhalten", wie es in einer Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums hieß. Diese seien wichtig, "um zu verhindern, dass der Wettbewerb in einen Konflikt ausartet". Zudem hätten US-Vertreter "die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan" hervorgehoben.

US-Präsident Joe Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping hatten sich Ende vergangenen Jahres darauf verständigt, die Beziehungen wieder aufzunehmen, die China nach dem Besuch der damaligen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im autonomen Taiwan im August 2022 abgebrochen hatte. Bei den nun abgehaltenen Gesprächen traf sich der stellvertretende Verteidigungsminister für China, Taiwan und die Mongolei, Michael Chase, mit dem chinesischen Generalmajor Song Yanchao, dem stellvertretenden Direktor des Büros der Zentralen Militärkommission für internationale militärische Zusammenarbeit.

Taiwan wählt am Samstag

China und die USA waren zuletzt bei Themen wie Technologie, Handel und Menschenrechten sowie bei Spannungen in Bezug auf Taiwan und konkurrierenden Ansprüchen im Südchinesischen Meer aneinandergeraten. Aus Sicht von Chinas Außenminister Wang Yi hat sich das Verhältnis zu den USA im vergangenen Jahr jedoch stabilisiert.

Die Regierung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Die USA unterstützen eine Unabhängigkeit Taiwans zwar nicht, lehnen aber eine gewaltsame Eingliederung durch China ab. Die Regierung in Washington ist der wichtigste militärische Unterstützer des demokratischen Inselstaats.

In Taiwan finden am Samstag Präsidentschaftswahlen statt. Der Ausgang der Wahl gilt als entscheidend für das künftige Verhältnis mit der Regierung in Peking und wird daher international mit Spannung erwartet.